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Mikroplastik in Textilien: Risiken erkennen und verstehen

06.11.24

Mikroplastik – winzige Plastikpartikel, die überall vorkommen, von den Ozeanen bis zu unseren Lebensmitteln – stellt ein wachsendes Problem dar. Synthetische Textilien gehören zu den Hauptverursachern: Bei jedem Waschgang von Kleidung aus Polyester, Nylon oder ähnlichen Materialien gelangen Tausende von Mikroplastikfasern ins Abwasser und belasten die Umwelt. Dieser Blog beleuchtet die Risiken, die Mikroplastik in Textilien mit sich bringt, die ökologischen und gesundheitlichen Bedenken, die damit verbunden sind, sowie Ansätze der Textilindustrie, durch nachhaltigere Materialien und Produktionsverfahren die negativen Auswirkungen zu verringern.

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Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik sind winzige Kunststoffpartikel (synthetische Polymere), die typischerweise grösser als ein Nanometer und kleiner als 5 Millimeter sind. Diese Partikel entstehen aus verschiedenen Quellen und lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen:

  1. Primäres Mikroplastik – gezielt in mikroskopischer Grösse hergestellt, wie etwa Mikroperlen in Kosmetika oder bestimmten Textilien.
  2. Sekundäres Mikroplastik – entsteht durch die Zersetzung grösserer Kunststoffteile infolge mechanischer Abnutzung oder durch Einwirkungen wie UV-Strahlung.

Textilien aus synthetischen Fasern, beispielsweise Polyester oder Nylon, sind eine bedeutende Quelle für sekundäres Mikroplastik. Diese Materialien enthalten häufig Zusatzstoffe wie Weichmacher, wasserabweisende fluorierte Verbindungen oder Flammschutzmittel, um spezifische Eigenschaften zu erzielen. Studien zeigen, dass beim Tragen von Kleidung etwa zehnmal mehr Mikroplastikpartikel freigesetzt werden als beim Waschen. Dennoch ist das Abwasser aus der Wäscherei eine der Hauptquellen für Mikroplastik: Bei jedem Waschvorgang lösen sich winzige Kunststoffpartikel aus den Fasern und gelangen in die Abwassersysteme, von wo aus sie schliesslich in Flüsse und Meere gespült werden und zur globalen Verschmutzung beitragen.

Die Risiken für Umwelt und Gesundheit

Mikroplastik hat sich zu einem hartnäckigen Schadstoff entwickelt, der weit verbreitet in der Umwelt und sogar in der Nahrungskette vorkommt. Laut dem Alfred-Wegener-Institut gelangen jährlich etwa 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane. Meereslebewesen, von kleinstem Plankton bis zu größeren Fischen, nehmen Mikroplastik auf, was zu einer Bioakkumulation und schwerwiegenden Störungen der marinen Ökosysteme führen kann. Auch der Mensch ist betroffen: Durch den Konsum von Meeresfrüchten und Trinkwasser setzt er sich Mikroplastik aus, was Bedenken über mögliche langfristige Gesundheitsrisiken aufwirft. Eine Studie der Universität Newcastle schätzt, dass eine Person durchschnittlich bis zu fünf Gramm Kunststoff pro Woche aufnimmt – etwa das Gewicht einer Kreditkarte. Obwohl die Forschung zu den gesundheitlichen Folgen noch nicht abgeschlossen ist, steigt der Druck, die Mikroplastikemissionen zu reduzieren.

Mikroplastik gelangt auch in Böden, beispielsweise durch die landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlamm oder die Zersetzung von Plastikabfällen. Dies beeinträchtigt die Bodenqualität, schädigt Pflanzen und gefährdet somit das gesamte Ökosystem sowie die Nahrungskette.

Für die Textilindustrie geht es bei der Bekämpfung dieser Risiken nicht nur um Umweltschutz, sondern auch darum, der wachsenden Nachfrage der Konsumenten nach nachhaltigen Produkten gerecht zu werden. Brands und Hersteller müssen Wege finden, um ihre Beiträge zur Mikroplastikverschmutzung zu minimieren – sei es durch innovative Materialien, verbesserte Produktionsprozesse oder effizientes Abfallmanagement.

Die wachsende Herausforderung für die Textilindustrie

Die Industrie sieht sich aufgrund ihrer Umweltauswirkungen einer zunehmenden Kontrolle ausgesetzt, wobei die Verschmutzung durch Mikroplastik ein Hauptproblem darstellt. Synthetische Textilien werden zwar für ihre Langlebigkeit und Vielseitigkeit geschätzt, gehören aber zu den Hauptverursachern von Mikroplastikemissionen. Jedes Mal, wenn ein synthetisches Kleidungsstück gewaschen wird, werden Tausende von Mikroplastikfasern freigesetzt, die oft die üblichen Wasserfiltersysteme umgehen und in natürlichen Gewässern landen. Diese Verschmutzung lässt sich nur schwer beseitigen und hat lang anhaltende Auswirkungen auf die Ökosysteme.

Darüber hinaus macht die globale Natur der Textilproduktion das Problem noch komplexer. Viele Textilien werden in Regionen hergestellt, in denen es nur begrenzte Umweltvorschriften oder Abfallentsorgungsinfrastrukturen gibt, was das Problem noch verschärft. In dem Masse, wie das Bewusstsein dafür wächst, fordern Regierungen, Industrieverbände und Umweltorganisationen strengere Vorschriften und verantwortungsvollere Produktionsverfahren. Die Europäische Kommission hat beispielsweise kürzlich Massnahmen zur Eindämmung der Verschmutzung durch Mikroplastik eingeführt und die Hersteller dazu angehalten, nachhaltige Alternativen einzusetzen und in Innovationen zu investieren.

Bemühungen zur Reduzierung der Mikroplastikverschmutzung in Textilien

Zur Verringerung der Mikroplastik-Emissionen in der Textilindustrie werden verschiedene Strategien erforscht, darunter:

  • Innovative Materialien: Die Entwicklung von Textilien, die weniger Fasern freisetzen oder aus natürlichen, biologisch abbaubaren Materialien wie Baumwolle, Hanf oder Lyocell bestehen, kann die Mikroplastikbelastung erheblich reduzieren.
  • Verbesserte Filtration: Der Einsatz effektiver Filtersysteme in Waschmaschinen und Kläranlagen kann Mikroplastikpartikel auffangen, bevor sie in die Gewässer gelangen und die Umwelt belasten.
  • Nachhaltige Produktionsmethoden: Hersteller werden ermutigt, Produktionsprozesse zu optimieren, die den Faserverlust minimieren, und sicherzustellen, dass die Abwässer aus ihren Fabriken ordnungsgemäss behandelt werden.

Brands, Einzelhändler und Hersteller, die proaktiv Massnahmen zur Reduzierung ihres Mikroplastik-Fussabdrucks ergreifen, können nicht nur zukünftige Vorschriften einhalten, sondern sich auch durch den Zugang zum wachsenden Markt umweltbewusster Konsumenten einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Blick in die Zukunft: Die Rolle von Prüfung und Zertifizierung

Mit dem wachsenden Druck auf die Textilindustrie, der Mikroplastikverschmutzung entgegenzuwirken, gewinnen Prüfungen und Zertifizierungen zunehmend an Bedeutung. Unabhängige Prüforganisationen wie TESTEX übernehmen eine Vorreiterrolle, indem sie strenge Testverfahren bereitstellen, die es Herstellern ermöglichen, die Mikroplastikemissionen ihrer Produkte zu bewerten und zu reduzieren.

Zur weiteren Bekämpfung dieses Problems hat TESTEX das TESTEX MICROPLASTIC Label entwickelt. Dieses Label bestätigt, dass Textilien umfassend auf Mikroplastikemissionen geprüft wurden und bietet Brands die Möglichkeit, ihr Engagement für Nachhaltigkeit zu demonstrieren. So können Konsumenten sicher sein, dass sie eine umweltbewusste Wahl treffen.

Bleiben Sie dran – schon bald erfahren Sie mehr darüber, wie das TESTEX MICROPLASTIC Label Herstellern hilft, ihre Umweltbelastung zu reduzieren und höchste Standards in der Kontrolle von Mikroplastikemissionen zu erfüllen.

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