Zum Hauptinhalt springen

OEKO-TEX® RESPONSIBLE BUSINESS Q&A

29.01.24

Wie können Sie und Ihr Unternehmen die zunehmenden Anforderungen an die Sorgfaltspflicht heute und in Zukunft bewältigen? Lesen Sie unsere Fragen und Antworten und sehen Sie sich unser Video an um alles über OEKO-TEX® RESPONSIBLE BUSINESS zu erfahren.

Element Circle OT

Was ist OEKO-TEX® RESPONSIBLE BUSINESS?

OEKO-TEX® RESPONSIBLE BUSINESS ist ein Management-Tool, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Sorgfaltspflichten in der Textil- und Lederindustrie zu erfüllen. Es zertifiziert das Managementsystem eines Unternehmens mit einem schrittweisen Ansatz zur Integration von Menschenrechts- und Umweltkriterien in die Managementprozesse. Ziel ist es, die Sorgfaltspflichten entlang der Lieferketten zu erfüllen und Risiken frühzeitig zu erkennen. Das Tool geht einen Schritt zurück vom Produktionsprozess und prüft, ob das Unternehmen alles in seinen Kräften Stehende getan hat, um die Sorgfaltspflicht entlang der gesamten Lieferkette sicherzustellen. Es basiert auf 7 Modulen.

Welche Gründe haben OEKO-TEX® dazu bewogen, die RESPONSIBLE BUSINESS-Zertifizierung einzuführen?

Die UN-Leitprinzipien betonen die ausdrückliche Verantwortung von Unternehmen, die Menschenrechte entlang ihrer gesamten Lieferkette zu berücksichtigen. Demnach sollen sie "bestrebt sein, negative Auswirkungen auf Menschenrechte, die direkt mit ihren Tätigkeiten, Produkten oder Dienstleistungen verbunden sind, durch ihre Geschäftsbeziehungen zu verhindern oder zu minimieren, auch wenn sie nicht unmittelbar zu diesen Auswirkungen beigetragen haben". Trotz der Verabschiedung dieser Prinzipien durch den UN-Menschenrechtsrat im Jahr 2011 haben Regierungen und Unternehmen sie bisher nicht umfassend umgesetzt.

Im Februar 2022 hat die EU einen Vorschlag für eine Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit angenommen. Ziel dieses Vorschlags ist es, nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Verhalten von Unternehmen in globalen Wertschöpfungsketten zu fördern. Dieser Vorschlag, der auf den UN-Leitprinzipien basiert, wird für die EU-Mitgliedstaaten verbindlich sein.

Ein bedeutender und bereits verbindlicher Schritt ist das deutsche Lieferkettengesetz, das seit dem 1. Januar 2023 in Kraft ist. Dieses Gesetz verpflichtet deutsche Unternehmen mit mehr als 1'000 Mitarbeitern zur Umsetzung der Sorgfaltspflicht entlang ihrer gesamten Lieferkette, wobei bei Nichteinhaltung hohe Bussgelder drohen.

Angesichts dieser rechtlichen Entwicklungen hat OEKO-TEX® erkannt, dass eine Lösung notwendig ist, um Unternehmen auf die Erfüllung dieser Anforderungen vorzubereiten und sie dabei zu unterstützen.

Wie unterscheidet sich RESPONSIBLE BUSINESS von OEKO-TEX® STeP?

STeP mit seinen 6 Modulen befasst sich mit der Art und Weise, wie ein Betrieb seine Produktionsprozesse verwaltet, wie z.B. das Chemikalienmanagement. Im Gegensatz dazu betrachtet RESPONSIBLE BUSINESS die gesamte Lieferkette aus der Vogelperspektive und ergänzt damit das OEKO-TEX® Portfolio sehr gut.

Ist RESPONSIBLE BUSINESS nur etwas für Marken und Einzelhändler?

Nein, die Zertifizierung steht allen Unternehmen zur Verfügung. Derzeit liegt jedoch der Fokus hauptsächlich auf Unternehmen mit Sitz in Deutschland oder Unternehmen mit mehr als 1'000 Beschäftigten, die Waren für den deutschen Markt herstellen. Dies resultiert aus den Anforderungen des deutschen Lieferkettengesetzes.

Was sind die Vorteile von RESPONSIBLE BUSINESS?

Durch eine detaillierte Bewertung können die Unternehmen potenzielle Schwachstellen ermitteln und verbessern. Nach einem erfolgreichen Zertifizierungsprozess erhält das Unternehmen ein Zertifikat, das seine Bemühungen und die Erfüllung der Sorgfaltspflicht belegt. Diese Zertifizierung dient auch der Förderung des Vertrauens von Kunden und Lieferanten. Die Unternehmen können dann die Zertifizierung und das RESPONSIBLE BUSINESS-Label nutzen, um ihre Sorgfaltspflichten auf transparente und glaubwürdige Weise zu kommunizieren. Das Label kann auf sämtlichem Marketingmaterial angebracht werden.

  • Strukturierter Ansatz - da es sich um ein komplexes Thema handelt und ein erheblicher Zeit- und Arbeitsaufwand erforderlich ist, um die Due-Diligence-Anforderungen in das Unternehmen und in die Managementprozesse zu integrieren, bietet RESPONSIBLE BUSINESS einen sehr strukturierten Ansatz, der den gesamten Prozess erleichtert.
  • Bleiben Sie auf dem Laufenden - die rechtlichen Anforderungen ändern sich ständig in Bezug auf Aktualisierungen und die Einhaltung von EU-Rechtsvorschriften. Mit RESPONSIBLE BUSINESS können Unternehmen automatisch über diese Änderungen auf dem Laufenden bleiben.
  • Reporting - Die Zertifizierung von RESPONSIBLE BUSINESS erleichtert das Reporting gegenüber den Behörden erheblich.
  • Transparente und glaubwürdige Kommunikation - RESPONSIBLE BUSINESS ermöglicht es, transparent und glaubwürdig zu kommunizieren, dass das Unternehmen die Sorgfaltspflicht durch eine unabhängige und vertrauenswürdige Zertifizierung umgesetzt hat.

Was sind die grössten Herausforderungen von RESPONSIBLE BUSINESS?

Die meisten Unternehmen sind mit dem Thema Sorgfaltspflicht vertraut, doch die Umsetzung kann eine grosse Herausforderung darstellen. Oft kennen die Unternehmen entweder die aktuellen (gesetzlichen) Anforderungen nicht, es fehlen Unterlagen oder sie wissen nicht, wo sie anfangen sollen, um dieses komplexe Thema anzugehen. Oft wird der Thematik noch zu wenig Bedeutung beigemessen.

Tipps für den Start:
  • Starten Sie mit der Selbstbewertung, um festzustellen, wo Ihr Unternehmen steht und was noch zu tun ist.
  • Werfen Sie einen Blick in das Umsetzungshandbuch, das der Selbstbewertung beiliegt. Es dient als Leitfaden für die Bearbeitung der einzelnen Module und enthält hilfreiche Tipps und Best-Practice-Beispiele.
  • Bevor Sie mit dem Zertifizierungsprozess beginnen, empfehlen wir Ihnen, alle offenen Punkte, die bei der Selbstbewertung festgestellt wurden, zu klären und alle erforderlichen Unterlagen bereitzuhalten.

Wie setzen sich die Kosten für die RESPONSIBLE BUSINESS Zertifizierung zusammen?

Neben den fixen Kosten, wie der Zertifikatsgebühr für drei Jahre, setzt sich der Endpreis aus variablen Kosten für die Bewertung, das Vor-Ort-Audit und die Beurteilung des Abschlussberichts zusammen. Während der Gültigkeitsdauer der Zertifizierung ist alle zwei Jahre ein Konformitätsaudit vorgeschrieben, welches etwa 50 % der ursprünglichen Zertifizierungskosten ausmachen dürfte.

Die variablen Kosten können von der Grösse eines Unternehmens beeinflusst werden, aber auch vom Stand der Umsetzung und der Dokumentation der Sorgfaltspflicht. Haben sie bereits mit einer Risikoanalyse und der Umsetzung geeigneter Massnahmen begonnen, verfügen sie bereits über einen Beschwerdemechanismus, und sind ihre Prozesse gut strukturiert und dokumentiert? In diesem Fall wird die Zertifizierung reibungsloser, schneller und kostengünstiger erfolgen.

Zusätzlich zur Zertifizierung bietet RESPONSIBLE BUSINESS einen modularen Aufbau, der einem Unternehmen auch die Möglichkeit gibt, nur den Fragebogen zur Selbstbewertung zu nutzen, um seinen aktuellen Status quo zu bewerten. Ein ungeprüfter Bericht (ohne Audit vor Ort) wird vom Institut ausgestellt. Er ist nicht für die externe Kommunikation gedacht, sondern stellt einen guten Ausgangspunkt für Unternehmen dar, die neu im Bereich der Sorgfaltspflicht sind.

Seit diesem Jahr bietet TESTEX eine neue kostensparende Option an: Wenn ein Unternehmen STeP-zertifiziert ist und sich für RESPONSIBLE BUSINESS bewerben möchte, wird die Zertifizierungsgebühr für RESPONSIBLE BUSINESS erheblich reduziert. Das Gleiche gilt umgekehrt.

Wo können Sie die RESPONSIBLE BUSINESS Zertifizierung beantragen?

Füllen Sie das vereinfachte Bewerbungsformular auf unserer Website aus, wo wir in einem ersten Schritt nur Ihre Kontaktdaten benötigen, und wir werden uns gerne mit Ihnen in Verbindung setzen.

Get information selected just for you, in your inbox!
Sign up now

Ihr Webbrowser ist veraltet

Aktualisieren Sie Ihren Browser für mehr Sicherheit, Geschwindigkeit und ein gutes Nutzererlebnis.

Browser aktualisierenFortfahren